"DIE NOTWENDIGKEIT DER ILLUSION", bewohnbare Installation

Pensionszimmer in der KUNSTPENSION ANNA OHNO, März 2009 bis März 2010








































 

 

 

 

Die Illusion ist notwendiger Bestandteil eines jeden Lebens, eines jeden Alltags.
Sie wirkt wie eine Pause von der Realität, wie ein Innehalten, ein Kraftschöpfen.
Illusion ist erträumte Wirklichkeit, ein Ausflug in wünschenswerte Traumwelten.
Ein Pensionszimmer hat im Ansatz ähnliche Merkmale, auch hier geht es um eine
Pause vom eigenen Alltag oder Zuhause,
um das Eintauchen in eine neue, andere Welt.
Deswegen setzt das Konzept des "Kunstzimmers" auch genau hier an:
Das ganze Zimmer scheint wie ein Traum, ein Raum aus einer anderen Welt.

Kein Menschenleben kann meines Erachtens jedoch glücklich verlaufen,
wenn man sich ausschliesslich der Illusion hingibt.
Also ist auch die Realität notwendiger Bestandteil eines Alltages.

Es geht um ein Wechselspiel zwischen Beidem, zwischen Schein und Sein,
sich fallen lassen und wieder aufstehen, ankommen und gehen, rein und raus,
um Individuum und Umwelt.


















































 
 
 
 Die Tischplatte ist gleichzeitig auch ein "Mensch-ärgere-Dich-nicht"-Spielfeld.
"Illusion" kommt vom lateinischen Wort "ludere", also "spielen".
Um Illusionen zu erschaffen, benötigt man eine gewisse Spielbereitschaft,
um sich für ein Spiel begeistern zu können, muss man die Fähigkeit besitzen,
auch verlieren zu können, also wieder der Blick in die Realität, hier zur eigenen Fehlbarkeit.
Das Spiel wurde bewusst gewählt, weil es auf einfachste Art, den menschlichen Alltag wiederspiegelt:
Man läuft im Kreis, jedoch verändert sich mit jeder Runde die Situation,
man gewinnt, fliegt raus, fängt wieder an, gibt nicht auf und über allem schwebt der schöne Satz:
"Mensch ärgere Dich nicht!"